Integrierte Gesamtschule

Die Anne-Frank-Schule ist eine integrierte Gesamt- und Ganztagsschule für Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 bis 10, die zudem über den Status einer „Selbstständigen allgemeinbildenden Schule“ verfügt.

Persönlichkeit statt Selektion
Die Anne-Frank-Schule bietet aus pädagogischen Gründen das von PISA bevorzugte Modell des langen gemeinsamen Lernens anstelle einer zu frühen Auslese der Kinder. Die bestmögliche fachliche sowie persönliche Entwicklung jedes einzelnen steht hier im Vordergrund.

Der Wechsel von der Grundschule in die weiterführende Schule ist nicht einfach. Die Kinder brauchen Sicherheit und Vertrauen, damit sie leistungswillig und leistungsfähig sind. An der AFS sind die Jg. 5 und 6 eine pädagogische Einheit. Hier gibt es ein kleines Lehrerteam und der Unterricht findet im Klassenverband (bis auf Ethik / Religion und die Neigungskurse) statt. Große Bedeutung hat hier die Klassengemeinschaft und der Klassenrat sowie das Erlernen von sozialer Kompetenz in Zusammenarbeit mit den Sozialpädagoginnen der Schulsozialarbeit. In diesen beiden Stufen belegen die Schülerinnen und Schüler zusätzlich zur Stundentafel Kurse aus den Bereichen Musik, Darstellendes Spiel, Naturwissenschaften, Werken und Sport, die der Talentförderung dienen.

Für Transparenz beim Lernen sorgen die Jahresarbeitspläne, durch die in immer größerem Umfang Zeit für fächerübergreifendes Lernen und Projekte im Schuljahr eingeplant wird.

Ab Jahrgangstufe 7 beginnt die Differenzierung im Fachunterricht mit Deutsch, Englisch und Mathematik, später schließen sich die zweite Fremdsprache (Französisch oder Spanisch), Physik und Chemie an. Bis zum Ende der Schulzeit bleibt der Klassenverband in den anderen Fächern bestehen. Als anerkannte Schulabschlüsse können Hauptschulabschluss nach Klasse 9, Realschulabschluss nach Klasse 10 sowie die Übergangsberechtigung zur Fachoberschule oder in die Einführungssphase des allgemeinen oder beruflichen Oberstufengymnasiums nach Klasse 10 erworben werden.

Die Schule hat ein besonderes pädagogisches Konzept, das sich passgenau an jeder einzelnen Schülerpersönlichkeit, ihren Neigungen, Begabungen und weiterreichenden Lebensumständen orientiert. Für jede und jeden soll der bestmögliche Schulabschluss erreicht werden.

Schriftliche Abschlussprüfungen an der AFS

Die zentralen Abschlussarbeiten für den Haupt- und Realschulabschluss wurden in Hessen 2004 eingeführt und erzielen seitdem konstante Ergebnisse. Jedes Jahr im Mai finden sie in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik statt. An diesen schriftlichen Prüfungen nehmen die Anne-Frank- Schüler aus den Jahrgängen 9 und 10 teil.

Das Prüfungsverfahren für den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 hat zwei Teile. Es besteht aus einer Projektprüfung, die im ersten Halbjahr des 9. Schuljahres durch die Präsentation einer Gruppenarbeit abgelegt wird, und den zentralen Abschlussarbeiten in mindestens den Hauptfächern Mathematik und Deutsch. Wenn auch im Fach Englisch diese Arbeit mitgeschrieben wird, kann der qualifizierende Hauptschulabschluss erreicht werden, der eine Voraussetzung für Klasse 10 ist. Eine Besonderheit unserer Schule ist, dass alle Schülerinnen und Schüler des JG 9 und 10 daran teilnehmen, auch wenn einige mit Sicherheit einen höheren Abschluss erreichen werden (Übergang in die gymnasiale Oberstufe oder Fachoberschule). Dies ist zwar mehr Arbeit für die korrigierenden Lehrkräfte, aber gleichzeitig eine gute Vorbereitung auf künftige Prüfungen und eine Standortbestimmung.

Für den Realschulabschluss besteht das Prüfungsverfahren aus den schriftlichen Abschlussarbeiten in den drei Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch bzw. Französisch und einer Präsentationsprüfung, die im Verlauf des 10. Schuljahres und rechtzeitig vor den Abschlussarbeiten abgelegt wird. Im Gegensatz zum JG 9 wird die Präsentation als Einzelprüfung durchgeführt. Grundlage dafür ist eine Hausarbeit.

In beiden Bildungsgängen können die Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch zwischen zwei verschiedenen Textvorschlägen wählen, an die sich jeweils Lese- und Schreibaufgaben anschließen. In Mathematik folgen auf einen Pflichtteil Aufgabenblöcke mit Wahlaufgaben. In der ersten Fremdsprache besteht die Abschlussarbeit aus fünf Teilen, dem Hörverstehen, dem Leseverstehen, der Sprachmittlung, dem Sprachgebrauch und zwei Schreibaufgaben, von welchen eine bearbeitet werden muss.

Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule zeigen gute Leistungen. Bei den Übergangsquoten in die Gymnasiale Oberstufe und Fachoberschule werden seit Jahren die Ergebnisse verbessert.

Inklusive Beschulung

Gemeinsames Unterrichten von Kindern und Jugendlichen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf – eine Chance für alle!

Was ist Inklusive Beschulung?
Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf lernen gemeinsam mit Kindern ohne diesen in einer allgemeinen Schule. Hierzu arbeiten die Lehrkräfte der allgemeinen Schule mit Förderschullehrkräften eng  zusammen. Beide erstellen gemeinsam einen Förderplan für den Schüler/die Schülerin, der sich an den Richtlinien der jeweiligen Förderschule orientiert. Sie unterrichten zeitweise zusammen in der Klasse.

Vorteile einer Integrierten Gesamtschule
  • längeres gemeinsames Lernen aller Kinder bis zum 9. bzw. 10. Schuljahr
  • kleine Lehrerteams in jedem Jahrgang,
  • die Angebote einer Ganztagsschule und hier besonders unser pädagogisches Konzept (s. oben) fördern Selbstständigkeit und Ausbildungsreife
  • der Weg zum Schulabschluss bleibt länger offen und entspricht der individuellen Begabung - nicht die Herkunft ist entscheidend für gute Abschlüsse
  • Inklusion: In jeder Klasse leben und lernen Kinder mit unterschiedlichen Befähigungen, Neigungen und Interessen
  • Toleranz: Kinder aus unterschiedlichen sozialen Schichten mit verschiedenem nationalen, religiösen und kulturellen Hintergrund treffen aufeinander
  • Lernen mit Kopf, Herz und Hand bedeuten: praktische Ausbildung in Praktika und Wahlpflichtkursen, fachliche und überfachliche Kompetenzen, Entwicklung zu einer mündigen Persönlichkeit
  • Jahresarbeitspläne ermöglichen fachübergreifenden Unterricht  bzw. Projekte
  • intensive Berufswahlvorbereitung und Kooperation mit Unternehmen durch Jobcoach und „Zukunftswerkstatt“
  • Mediation, Gewalt- und Suchtprävention
  • Zahlreiche Arbeitsgemeinschaften in den Bereichen NaWI, Wirtschaft, Sport, Sprachen, Robotik, Musik, Handarbeit: Häkeln, Stricken, Nähen mit der Maschine
Übergang 4-5

Der Übergang von einer Grundschule in die weiterführende Schule ist nicht einfach für ein 10-jähriges Kind. Es gibt neue Lehrerinnen und Lehrer, neue Fächer und viele neue Klassenkameraden, die erst einmal kennengelernt werden müssen und zu denen Vertrauen aufgebaut werden muss.

Wir nehmen uns Zeit für die Kinder und leben eine enge Kooperation mit der Grundschule.

4. Klasse

Schnuppertage an der AFS
  • Einblick in der Unterricht
  • Begegnung mit den Lehrern
  • Begegnung mit der Schulsozialarbeit
  • Kennenlernen der neuen Umgebung
Elternabend in der Grundschule
  • Vorstellung der Schule durch Lehrer der AFS
  • Aussprache
  • Informationen
Elterninformationsabend
  • Vorstellung Bildungsangebot und Schulprogramm
  • Aussprache
  • Informationen
Tag der offenen Tür
  • Schule "live" erleben
  • Informationen
"Mach mit!"-Angebote
  • Ganztagsbetreuung erleben
  • Beteiligung an AGs
  • Mitmachen in verschiedenen Kursen
Arbeitsgruppe Grundschule
  • Schülerinnen und Schüler der AFS besuchen die Grundschule und informieren über ihre Lernsituation an der Ganztagsschule
  • Spiele mit Grundschülern

 

5. Klasse

Einschulungsfeier
  • Willkommensfeier mit Beteiligung älterer Schüler/innen und SV
  • Schüler lernen ihre beiden Klassenlehrkräfte, ihre Schulpaten und den Klassenraum kennen
  • Bewirtung der Eltern in der Cafeteria
  • Gelegenheit für Gespräche mit Schulleiterin und den Mitarbeiterinnen der Schulsozialarbeit
Einführungswoche
  • Schülerinnen und Schüler lernen die Anne-Frank-Schule kennen mit allen neuen Lehrkräften, Fächern und anderen Angeboten wie der Schulsozialarbeit
Kennenlernfest
  • Spielen für die Kinder
  • Gelegenheit für Gespräche mit Eltern und Lehrkräften
1. Elternabend
  • Wahlen zum Klassenelternbeirat
  • Schwerpunkte in der 5. Klasse
  • Klassenrat und soziales Lernen
  • Informationen zu Jahresarbeitsplänen
Hilfeplanung / Feedback  
Aktionstag
  • Schüler/innen zeigen, was sie im 1. Jahr gelernt haben
Hilfeplanung
  • Unterstützersysteme der AFS werden aktiviert
Klassenpaten / Streitschlichter
  • Schulsozialarbeit / Frau Stritzke

 

Differenzierung

In den Klassen 5 und 6 werden alle Fächer im Klassenverband unterrichtet. Die erste Differenzierung erfolgt in Klasse 7 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Die nächste Differenzierung in der Klasse 9 in den Fächern Physik und Chemie, welche ab Klasse 7 (Physik) bzw. 8 (Chemie) zunächst im Klassenverband unterrichtet werden.

Im Wahlpflichtbereich ab Klasse 7 können die Schüler weitere Unterrichtsfächer entsprechend ihrer Neigungen und/oder Fähigkeiten wählen.