"Wir zeigen dem Klimawandel die Rote Karte“

Die Schüler der Anne-Frank-Schule zeigen dem Klimawandel die Rote Karte (Foto: rko).
Die Schüler der Anne-Frank-Schule zeigen dem Klimawandel die Rote Karte (Foto: rko).

Schüler organisieren Kundgebung beim Dreck-weg-Tag auf dem Gelände des Bauhofs

Fünf Schüler der Anne-Frank-Schule verbinden den Dreck-weg-Tag mit der „Fridays for Future“-Demo. Sie machen auf dem Bauhof bei einer Kundgebung auf den Klimawandel aufmerksam.

„Wir zeigen dem Klimawandel die Rote Karte“, rufen fünf Mädchen und ein Junge auf den Tischen stehend gemeinsam mit rund 350 anderen Kindern und Jugendlichen energisch. Es sind Schüler der Anne-Frank-Schule, und sie halten dabei Rote Karten in die Höhe. Die Menge johlt und brüllt. Der Klimawandel sei umweltfeindlich und tödlich, ruft Melinda Cicek ihren Mitschülern zu. „Und wir können etwas ändern“, sagt sie.

„Wir zeigen dem Klimawandel die Rote Karte“, rufen die Jugendlichen immer wieder, während ihre Vertreter über Plastikmüll, Treibhausgase, Ozonloch und Tiersterben sprechen. Etwa zehn Minuten dauert die Aktion. Dann drängen die Schüler zur Fahrzeughalle, um sich mit Würstchen und Brötchen zu stärken.

Melinda, Noura Sanchez, Anna Leonhardt, Sophia Ryl, Mia Seidler und Torben Altmann verbinden den Klimastreik mit dem Dreck-weg-Tag, an dem beide Raunheimer Schulen teilnehmen. Spontan halten sie die kurze, aber knackige Kundgebung auf dem Bauhofgelände ab, wo die Schüler der Integrierten Gesamtschule ihre Säcke Zusammentragen - die Pestalozzischule ist bereits am Vormittag fertig.

Für das Wohl der Tiere
Adnane aus der fünften Klasse gefällt die Demonstration. „Sie haben den Kindern erklärt, dass der Klimawandel nicht schön ist“, lobt er die Redner. Laine aus der sechsten Klasse findet es gut, dass sie sich für die Tiere einsetzen und gegen Plastikmüll mobilmachen.
Die Idee für die Kundgebung hatten die sechs Jugendlichen gemeinsam mit Schulleiterin Petra Boulannouar entwickelt. Einige Schüler der zehnten Klassen hatten vorab angekündigt, an der „Fridays for Future“-Demonstration in Frankfurt teilnehmen zu wollen, sagt Boulannouar. Deshalb hätten sich ein paar Jugendliche überlegt, am Dreck-weg-Tag eine Klimaschutzkundgebung zu organisieren. Die sechs verantwortlichen Schüler machen sich stark für eine bessere Zukunft. „Denn es geht um unsere Zukunft“, betont Melinda. Deshalb wollten die Jugendlichen auch in ihrer Stadt dafür kämpfen. Ihr Ziel sei es darüber hinaus, die jüngeren Schüler über das Thema Klimawandel zu informieren, ergänzt Anna. In der Schule erführen die Schüler viel Interessantes über Umweltschutz und Klimaveränderung. Die aktuelle Debatte verfolgten die Schüler in Diskussionssendungen im Fernsehen, lobt Sophia das besondere Engagement der Lehrer. Noura wünscht sich, dass alle Schulen in Deutschland an einem Strang ziehen. Einmal im Monat sollte es gemeinsame Aktionen geben - „einen Tag für Fridays for Future“, sagt sie. Solange die Menschen nicht umdenken, müsse es einen solchen Tag geben, betont Torben. Bisher seien die Sechs noch nicht bei einer Demonstration dabei gewesen, sagt Mia, das werde sich aber bald ändern, sind sie sich sicher.

Keine Sanktionen
Schulleiterin Boulannouar unterstützt gerne das klimapolitische Engagement ihrer Schüler. Die klimatischen Bedingungen seien gerade für die jungen Generationen von Bedeutung. An den „Fridays for Future“-Demonstrationen hätten auch schon Schüler der zehnten Klassen teilgenommen. „Das wird nicht sanktioniert“, betont Boulannouar. Es sei die Aufgabe der Schule, die Jugendlichen zu mündigen Bürgern zu erziehen.

Dass die Raunheimer Schüler sich für ihre Umwelt einsetzen, zeigen sie Jahr für Jahr beim Dreck-weg-Tag. Rund 800 Kinder und Jugendliche haben sich beteiligt, gibt Abfallberater Abdelmonaim Akachar an. Die Gemeinschaftsaktion trage dazu bei, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, ihren Müll anständig zu entsorgen.

Erschienen am 21.09.2019 im Rüsselsheimer Echo
Autor und Foto: Rüdiger Koslowski

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