Das sind die Farben der Raunheimer

Das sind die Farben der Raunheimer
Der Türke Osman Karakaya (links) sprüht die brasilianischen, der Marokkaner Ayman Arramach die italienischen Farben auf die Wand. (Foto: Rüdiger Koslowski)

Jugendliche der Anne-Frank-Schule gestalten die Unterführung Ludwig-Buxbaum-Allee mit Graffiti

Die Schüler der Anne-Frank-Schule dürfen sich an der Gestaltung der Unterführung Ludwig-Buxbaum-Allee beteiligen. Sie sprühten den bunten Schriftzug „International Raunheim“ an die Wand.

Zahlreiche Farbdosen stehen auf dem abgesperrten Bereich der Fahrbahn der Unterführung der Ludwig-Buxbaum-Allee. Die Dosen haben entsprechend ihrer Farbe verschiedene Nummern. Fabian Stenzei von der Offenbacher Agentur Artmos4 sprüht in Windeseile zig Dreiecke an die Wand und markiert sie mit den vierstelligen Farbziffern. Die 24 Schüler der Anne-Frank-Schule schlüpften unterdessen in ihre Schutzkleidung. Mit den Farbdosen in der Hand suchen sie die entsprechenden Dreiecke.

„Ihr habt gestern einen guten Job gemacht“, lobt der Graffiti-Künstler die Schüler der neunten und zehnten Jahrgangsstufe. Sie hatten am Tag zuvor den unteren Teil der östlichen Wand besprüht. Eindrucksvoll ist dort der Schriftzug „International Raunheim“ zu lesen. Die Buchstaben sind mit den Landesfarben verschiedener Nationen gefüllt: Marokko, Türkei, Griechenland, Italien und viele andere.

Eigene Ideen einbringen
Die Schüler nehmen an einem Workshop teil, der Auftakt für die lange geplante Gestaltung der Unterführung ist. Am vergangenen Montag ging es los, am heutigen Donnerstag endet das Projekt. Mit den Nationalfarben brachten sie ihre 'eigene Idee für die Gestaltung ein. „Die Schüler wollten ein Bild haben, das alle Menschen in der Stadt vereint“, erläutert Stenzei. Das Multikulturelle der Stadt sollte in den Vordergrund treten. Der Schriftzug „Raunheim“ war bereits in dem von der Agentur erarbeiteten Konzept vorgegeben, die Schüler ergänzten das Wort „International“ und malten es bunt an. Die farbigen Dreiecke dienen als Hintergrund für verschiedene Motive. Hier sollen bald die Bilder markanter Bauwerke der Stadt wie das Rathaus, das alte Gebäude der Firma Resart-Ihm, die Schrägseilbrücke aber auch der Drachenspielplatz und Kinder mit einem Fußball in der Hand ins Auge fallen. Diese Motive malen jedoch in den kommenden zwei Wochen Künstler der Agentur an die Wand. „Da fehlt es den Kindern an Technik“, sagt der Fachmann.

Ayman Arramach und Osman Karakaya haben bisher noch keine Graffitis an eine Wand gesprüht. Ein geschicktes Händchen muss man dafür schon haben. „Auf die Handführung kommt es an“, erklärt Ayman. „Man darf nicht an einer Stelle sprühen, sonst tropft es“, ergänzt Osman.

Gut im Kunstunterricht
Die beiden zählen zu den ausgewählten Schülern, die sich an dem Workshop beteiligen dürfen. Gute Leistungen im Kunstunterricht und ein besonderes Engagement für die Schule qualifizierten die Schüler für die Teilnahme, informiert Kerstin Mohr, Leiterin des Fachbereichs Soziales und Kultur. Die beiden Jungen hatten freiwillig Müll auf dem Schulhof aufgelesen.

Die beiden finden es toll, dass sich die Schüler beteiligen dürfen. Wie Mohr glauben auch sie, dass die Beteiligung der Jugendlichen zur Identifikation mit der Gestaltung beiträgt und die Graffitis deshalb nicht übermalt werden.

Erschienen am 27.03.2019 im Rüsselsheimer Echo
Autor und Foto: Rüdiger Koslowski

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